Wie die Barmer schreibt, sind ca. 23 Mio Bundesbürger und somit etwa jeder Vierte von Bluthochdruck betroffen. Dennoch sind sich viele nicht bewusst, welche Risiken ein zu hoher Blutdruck birgt. Fragen Sie sich auch, wie Sie Bluthochdruck erkennen und was Sie unternehmen können? Wir haben Ihnen die Antworten auf die wichtigsten Fragen verständlich zusammengefasst.
Welcher der beiden Blutdruckwerte ist entscheidend?
Wie häufig sind Bluthochdruckerkrankungen?
Wie bemerke ich Bluthochdruck?
Schwankungen im Blutdruck sind über den Tag ganz normal und abhängig von Faktoren wie Bewegung, psychischer Belastung, Essen, Gewicht, Ruhephasen und Temperaturschwankungen. Daher kann ein Bluthochdruck nicht durch eine einzelne Messung bestimmt werden. Die Diagnose „Bluthochdruck“ oder auch „Hypertonie“ bezeichnet vielmehr einen dauerhaften Zustand und wird folglich am besten an einem Mittelwert des gesamten Tages festgemacht. So ist „als obere Normgrenze für den Tagesmittelwert (z. B. 7-22 Uhr) 135/85 mmHg definiert.“ Gleichzeitig gilt „für den Nachtmittelwert 120/70 mmHg als obere Normgrenze“.
Für die Blutdruckmessung in Arztpraxen gelten leicht höhere Grenzwerte von 140 mmHg zu 90 mmHg. Denn der Besuch beim Arzt während der Sprechstunde ist eine belastende Situation, die sich auch im Blutdruck und somit auch in den gemessenen Blutdruckwerten widerspiegelt.
(Erdmann E (Hrsg.): Klinische Kardiologie: Krankheit des Herzens, des Kreislaufs und der herznahen Gefäße; Springer-Verlag, 2011, ISBN 3642164811; 8. Ausgabe, S. 254)
Der Blutdruck wird immer mit zwei Werten angegeben. Der erste und höhere Wert ist der sogenannte systolische Blutdruck. Er gibt den Druck während der Anspannungsphase des Herzens wieder, mit dem das Blut in die Arterien gepumpt wird. Der zweite und niedrigere Wert ist der diastolische Blutdruck, der anschließend während der Erschlaffung des Herzmuskels entsteht.
Lange Zeit galt ein zu hoher unterer Blutdruckwert als ausschlaggebend für die Diagnose einer Hypertonie. Mittlerweile richtet sich der Schweregrad der Hypertonie nach dem Wert, der am stärksten erhöht ist. Es spielen also beide Werte eine gleich große Rolle. Dies berücksichtigt auch der sogenannte Pulsdruck, der die Differenz beider Blutdruckwerte als einen einzelnen Wert angibt und somit ein gutes Beurteilungskriterium ist. Der Pulsdruck errechnet sich aus dem systolischen und diastolischen Blutdruckwert. Wie genau, erfahren Sie in unserem Video zur Errechnung des Pulsdrucks.
In den allermeisten Fällen entsteht eine Hypertonie ohne vorherige Grunderkrankung. Es können genetische Faktoren, eine ungesunde Ernährung oder chronischer Stress dafür verantwortlich sein. Starkes Übergewicht und mangelnde sportliche Betätigung kann einen Bluthochdruck ebenso begünstigen, wie ein hoher Alkohol- oder Salzkonsum.
Wenn eine andere Erkrankung der Auslöser für eine Hypertonie ist, sprechen Ärzte von einer sekundären Hypertonie. Dazu zählen unter anderem Nierenerkrankungen, Erkrankungen des Hormonsystems und Schlafstörungen.
In der Regel tritt Bluthochdruck erst nach dem 30. Lebensjahr auf. Durchschnittlich leidet jeder vierte Europäer unter Hypertonie. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Anzahl der Bluthochdruckerkrankungen an. Besonders sind Männer in der Gruppe der unter 65-jährigen betroffen. Ab 65 haben etwa zwei Drittel bei beiden Geschlechtern Bluthochdruck. Die lesenswerte Statistik mit einer Aufteilung nach Bundesländern und Altersgruppen hat das Robert-Koch-Institut veröffentlicht.
Allerdings werden werden längst nicht alle Bluthochdruckerkrankungen diagnostiziert und behandelt. Je nach statistischer Erhebung kann es somit zu unterschiedlichen Zahlen kommen.
Einen zu hohen Blutdruck bemerken Sie ohne ein Blutdruckmessgerät nur schwer. Es können zwar Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und Nasenbluten auftreten, diese sind aber nicht eindeutig einem Bluthochdruck zuzuordnen. Es empfiehlt sich daher, beim Arzt oder Apotheker den Blutdruck messen zu lassen. Mit Blutdruckmessgeräten für zu Hause können Sie auch selbst Ihren Blutdruck regelmäßig überprüfen. Die Messwerte tragen Sie dabei in einen Blutdruckpass ein, so dass Sie selbst und Ihr Arzt eine Kontrolle über den Verlauf Ihres Blutdrucks über einen längeren Zeitraum haben. Dadurch kann Ihr Arzt eine Hypertonie leichter feststellen. Er wird auch prüfen, ob Sie den Bluthochdruck mit Medikamenten senken müssen. Die Diagnose und entsprechende Behandlung besprechen Sie mit Ihren Ärzten des Vertrauens!
Die fehlende eindeutige Symptomatik erschwert das Erkennen einer Hypertonie und verzögert dadurch auch eine frühzeitige Behandlung. Dabei erhöht ein dauerhaft zu hoher Blutdruck das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, plötzlichen Herztod, Herzinsuffizienz, Durchblutungsstörungen und Nierenversagen.
Auch wenn Sie scheinbar keinen Bluthochdruck haben – messen Sie trotzdem regelmäßig, z.B. wenn Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker sind.
Zusätzlich zur regelmäßigen Kontrolle Ihres Blutdrucks können Sie aktiv etwas gegen Bluthochdruck tun. Achten Sie darauf, die Risikofaktoren zu minimieren. Verzichten Sie auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum. Achten Sie auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Reduzieren Sie Ihren Stresspegel z.B. durch Meditation, Yoga oder andere Techniken der Entspannung. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Schlaf von guter Qualität ist.
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